Bundessiegerteam der Wilhelm-Filchner-Schule: Silvia Schilling (stehend v. l.), Ute Dienethal, Heike Wiegel (geborene Schacht), Karin Licht (geb. Höster), Ulrike Kleinschmidt, Sabine Schicker, Susanne Bartsch (geb. Feiler, Gifhorn), Anke Buggert, (sitzend v. l.) Sabine Zipperer, Ute Gerhold (geb. Biermann), Manuela Schacht, Heike Sauer (geb. Kleinschmidt), Karin Harrer (geb. Döhne), Sandra Trutti-Schramm und (liegend) Richard Trutti. Repro: Alexander Humme 

 

Wolfhagen – Deutschlands beste Schulmannschaft in der Leichtathletik - diesen herausragenden Erfolg errang das Mädchenteam der Wilhelm-Filchner-Schule Wolfhagen 1976 im Bundesfinale des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“. Mit 12775 Punkten setzten sich Silvia Schilling, Ute Dienethal, Heike Schacht, Karin Höster, Ulrike Kleinschmidt, Sabine Schicker, Susanne Feiler, Anke Buggert, Sabine Zipperer, Ute Biermann, Manuela Schacht, Heike Kleinschmidt, Karin Döhne und Sandra Trutti in der Wettkampfklasse III (13/14 Jahre) im Olympiastadion in Berlin an die Spitze. Trainer der Mannschaft waren die Lehrer Richard Trutti (heute 82) und Dieter Neumeyer (85).

„Wir waren als Trainer in der Leichtathletikabteilung des VfL Wolfhagen engagiert. Dadurch wussten wir, dass es an der Schule eine Reihe talentierter Leichtathletinnen gab. Ein Start bei Jugend trainiert lag da nahe“, berichtet Trutti.

Mit Vereinstraining und der zwei Mal wöchentlich stattfindenden Leichtathletik-AG in der Schule kamen die Sportlerinnen in der Vorbereitung auf bis zu vier Trainingseinheiten in der Woche. 

Nordhessen war in der 70er Jahren eine Macht bei „Jugend trainiert“. Die Rhenanusschule Bad Sooden-Allendorf war Seriensieger der Wettkampfklasse I, die Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar dominierte seit 1974 den Wettkampf II. 1976 rückte dann auch die WHS in den Blickpunkt. Nach Erfolgen beim Kreis- und Regionalentscheid stand im August der hessische Landesentscheid in Bensheim an.

Mit 12636 setzten sich die Athletinnen sensationell an die Spitze und sicherten sich das Flugticket zum Bundesfinale im September in Berlin. „Wir sind damals von Hannover aus nach Berlin geflogen. Untergebracht waren in einer Jugendherberge am Wannsee. Sogar einen kleinen heimischen Fanclub gab es beim Wettkampf. Einige Elternteile haben uns im Stadion kräftig angefeuert“, erinnert sich Ulrike Kleinschmidt.

„Nach dem Landesentscheid haben wir uns schon Hoffnung auf eine gute Platzierung gemacht. Mit der Punktzahl von Bensheim hatten wir mit nur wenigen Punkten Rückstand die drittbeste Vorleistung“, beschreibt Richard Trutti die Ausgangssituation vor dem Finale. „Im Wettkampf selbst wussten wir dann gar nicht wo wir stehen. Die Mannschaften absolvierten die Disziplinen in unterschiedlicher Reihenfolge. Wenn wir sprinteten, waren beispielsweise die Hamburger beim Ballweitwurf.“

So waren die Überraschung und der Jubel riesengroß, als das Endergebnis auf der Anzeigetafel im Olympiastadion aufleuchtete.

Die Athletinnen aus Wolfhagen hatten sich noch einmal um 150 Punkte gesteigert und mit 108 Punkten gegen die Favoriten aus Hamburg durchgesetzt.  zah



 Quellenangabe: Wolfhager Allgemeine vom 15.07.2020, Seite 6

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